Schwerpunkt: Theater und digital-analoge Lebenswelten

Die Digitalisierung bewirkt umfassende gesellschaftliche Transformationsprozesse, die veränderte Handlungs- und Wahrnehmungsweisen hervorbringen, Arbeitsformen und Bildungsprozesse beeinflussen und neue Formen gesellschaftlicher Teilhabe ermöglichen. Die Theaterarbeit steht vor der Herausforderung, sich in der postdigitalen Gegenwart zu verorten für eine aktive Mitgestaltung des digitalen Wandels.

Digitalisierung bedeutet nicht nur einen technologischen Wandel, sondern verändert auch Kommunikations-, Wahrnehmungs- und Sichtweisen. Diesen umfassenden Kulturwandel gilt es mit Bezug auf die gesellschaftlichen Auswirkungen in geeigneter Weise zu reflektieren.

Die Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen schafft Diskursräume, in denen die Digitalisierung und ihre Wirkungen auf gesellschaftliche Zusammenhänge verhandelt werden können. Was bedeutet die Digitalisierung für unser Zusammenleben? Wie lenken Algorithmen Aufmerksamkeitsrichtungen und beeinflussen auf diese Weise unser Handeln?

Digitale Technologien, wie kostenlose Apps und Tools, eröffnen neue ästhetische Möglichkeiten. Außerdem können über digitale Formate neue Zugänge geschaffen werden. Wie können Barrieren abgebaut werden, damit Partizipation im digitalen Raum gelingen kann? Welches Fachwissen benötigen Theaterschaffende, um die digital-analoge Gegenwart zusammen mit Kindern und Jugendlichen theatral zu gestalten? Um die Potenziale der Digitalisierung für die Theaterarbeit zu erschließen und den Wandel aktiv mitzugestalten, muss ein kritischer Diskurs über die Auswirkungen auf die ästhetische Theaterpraxis angeregt, interdisziplinäre Kooperationen etabliert und die Strukturen qualifiziert werden.