14. - 18.06.2013, Hannover fairCulture – die Welt von morgen

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Jugendtheatergruppen aus Ghana, Malawi, Palästina, Polen, Tansania, der Türkei, aus Hannover und der Region nahmen mit ihren Produktionen und Projekten teil am internationalen Theatertreffen „fairCulture – die Welt von morgen“, das vom 14.-18. Juni 2013 im Jungen Schauspiel der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfand. Veranstaltet wurde das internationale Theatertreffen - mit Festival und Symposion - von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Spiel & Theater, vom Jungen Schauspiel des Staatstheaters Hannover sowie dem Agenda 21- und dem Kulturbüro der Stadt Hannover in Zusammenarbeit mit zahlreichen bundesweiten und internationalen Kooperationspartnern.

Die Theaterproduktionen, die auf dem Festival gezeigt und diskutiert wurden, standen im Zeichen der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen, die den jugendlichen Darsteller_innen unter den Nägeln brennen, wenn sie über die Welt heute und ihre Welt von morgen nachdenken. Wie fair sind wir im Umgang mit den natürlichen Ressourcen, mit Wasser und Nahrungsmitteln? Wie fair ist der Zugang zu Bildung, zu kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe in den verschiedenen Ländern? Wie geht fair in der internationalen Zusammenarbeit?

Künstlerisch tätige Jugendliche, Theatermacher_innen und Theaterpädagog_innen, Darsteller_innen und Fachexpert_innen aus Süd und Nord, aus Ost und West trafen sich zu einem Dialog der Kulturen, zu einem Dialog über die Rechte der Kinder und Jugendlichen, einen Dialog, der konkret in künstlerischen Prozessen und anhand von Theater-Produktionen geschieht, mit persönlichen Begegnungen und gemeinsamem Handeln, mit Austausch von Ideen, Konzepten und der Verständigung über Werte. Die zum Festival eingeladenen Theaterprojekte, die sich häufig an der Schnittstelle zwischen sozialem Engagement und künstlerischem Anspruch bewegen, entwickeln eine eigene Ästhetik, sind häufig Motor für gesellschaftlichen Wandel.

Das Festival bot eine Plattform für Jugendliche und Künstler_innen, die sich mit ihrem kritischen und produktiven Geist einbringen, sich als Expert_innen ihres Alltags kulturell artikulieren und die Freude entfalten an einem Miteinander-Gestalten der Welt von morgen.

Das Symposion über entwicklungsbezogene Theaterarbeit fand vom 16.-18.06. statt. Die besondere Chance des internationalen Austauschs lag in der direkten Verbindung von Anschauung und Reflexion: Welche Vorstellung von fairCulture haben die gezeigten Theaterprojekte gemeinsam – und damit junge Menschen aus Ost und West, Nord und Süd? Welchen Beitrag leisten diese Projekte für die Diskussion um Gerechtigkeit und Teilhabe?

Ausgehend von den konkreten Praxisbeispielen wird ein Theater diskutiert, das Aufklärung, soziales Bewusstsein und Selbstbestimmung fördern will. Die fachliche Auseinandersetzung darüber ist auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt:

1) Soziale Ästhetik: Welche ästhetischen Besonderheiten sind bei den internationalen Projekten und Produktionen zu beobachten? Welche künstlerischen und entwicklungsbezogenen Ziele verfolgen die Theatermacher_innen?

2) Spielleitung/Kulturvermittlung: Welche Funktion übernimmt die Spielleitung innerhalb der Theaterarbeit? Welche Arbeitsweisen und methodischen Ansätze werden genutzt?

3) Kultur- und Entwicklungspolitik: Welche Förderinstrumente gibt es für Theater im Entwicklungszusammenhang? Welche Rahmenbedingungen braucht kulturelle Bildung?

4) Wirkungsforschung: Welche Auswirkungen hat Theaterarbeit auf die gesellschaftliche Situation der Beteiligten? Welchen Anteil kann Theater am gesellschaftlichen Wandel haben, kann es Wandel bewirken bzw. verstärken? Gibt es hierfür messbare Resultate?

Das Symposion nutzte und erprobte Formate, die eine Fachdebatte von Theatermacher_innen aus allen Ländern ermöglichen und für den Aufbau neuer Partnerschaften genutzt werden sollen. In Fachvorträgen, Projektpräsentationen, Workshops und Diskussionsforen traten Expert_innen aus dem Feld der kulturellen Bildung und die theaterspielenden Jugendlichen in einen öffentlichen und kritischen Dialog.

Bericht des lokalen Fernsehsenders h1 Hannover

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